Deutsche Markenvertragshändler werden sich bei der GVO-Überarbeitung aktiv miteinbringen

  • VMH e.V. startet Lobbyarbeit und unterstützt als Mitglied den europäischen Dachverband CECRA bei GVO-Überarbeitung
  • Ergebnisse fließen in Abwägungs- und Entscheidungsprozess in Brüssel ein
  • Offizielles Verfahren eingeleitet

Der in 2018 gegründete Verband der Markenvertragshändler, kurz VMH e.V., wird nun auch politisch aktiv und sich bei der anstehenden Überarbeitung der Gruppenfreistellungsverordnungen (GVO) durch die Europäische Union aktiv einbringen. Sowohl in Berlin als auch in Brüssel wird derzeit an entsprechenden Dokumenten gearbeitet. Diese beinhaltet den zukünftigen EU-Rahmen für den Vertrieb und die Reparatur von Kraftfahrzeugen. Deshalb unterstützt die markenunabhängige Interessenvertretung der deutschen Marken-Vertragshändler den europäischen Dachverband CECRA bei einer aktuell in zwölf EU-Ländern laufenden Händlerumfrage, die von Ernst&Young entwickelt wurde. Deren Ergebnisse werden in den Abwägungs- und Entscheidungsprozess in Brüssel mit einfließen.

Die Rechtsgrundlagen für den Wettbewerb im Automobilsektor innerhalb der EU – die Vertikal-GVO (Verordnung EU-Nr. 330/2010) und die Kfz-GVO (Verordnung EU-Nr. 461/2010) – laufen am 31. Mai 2022 beziehungsweise am 31. Mai 2023 aus und werden derzeit von der Europäischen Kommission überprüft.
 Die CECRA, deren Mitglied der VMH e.V. ist, ist als Dachorganisation der europäischen Marken-Händler aktiv in diesen Prozess eingebunden. Sie wurde von der für Wettbewerbsfragen bei der Europäischen Kommission zuständigen Abteilung eingeladen, an der für das dritte Quartal 2020 geplanten öffentlichen Anhörung teilzunehmen. Der Dachverband CECRA wird dazu genaue Fakten und Zahlen bereitstellen. Hierzu wurde eine Umfrage zum Vertragsverhältnis zwischen Herstellern und Händlern in Bezug auf die Verordnung 330/2010 erstellt und an die Mitglieder gesandt. Deren Ergebnisse sollen in Kürze der Europäischen Kommission vorgelegt werden.
 

Darüber hinaus hat die Europäische Kommission eine unabhängige Studie bei Ernst & Young Services in Auftrag gegeben, die sich schwerpunktmäßig mit den Ergebnissen der Kfz-GVO befasst. Darin sollen die Trends in zwölf nationalen Märkten zwischen 2007 und 2017 in den Kategorien Pkw, leichte Nutzfahrzeuge, Lkw und Busse analysiert werden. Bis August 2020 wird dieser Bericht vorliegen.

In ihrer Funktion als Vertretung der europäischen Händler- und Reparaturbetriebe hat CECRA das Unternehmen Ernst & Young bei der Ausarbeitung der Umfrage zur Kfz-GVO unterstützt. Die europäische Dachorganisation CECRA und der VMH haben den Händlern und Reparaturbetrieben empfohlen, an dieser Umfrage teilzunehmen. Binnen kürzester Zeit konnten rund 200 Unternehmen in mehreren europäischen Ländern für die Umfrage mobilisiert werden. „Nur so kann sichergestellt werden, dass die Stimme von Händlern und Reparaturbetrieben im neuen Rechtsrahmen in Bezug auf Wettbewerb und Verbraucherschutz berücksichtigt wird“, so Mathias R. Albert vom Verband der Markenvertragshändler VMH e.V. mit Sitz in Berlin.

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